Warum gerade die Azoren? Die Azoren, haben mit ihrem subtropischen Klima einen wunderschönen ewigen Frühling – nicht heiß, nicht kalt. Im Sommer zeigt das Thermometer zwischen 24 und 26 Grad und im Winter 14 bis 18 Grad – nachts maximal 4 Grad kühler – ewiger Frühling halt. Trotzdem gehören die Azoren zu Europa.
Diese portugiesischen Inselparadiese liegen 1500 km westlich von Lissabon und 3000 km östlich von New York, mitten im Golfstrom mit sauberster Luft und Wasser. Durch den permanenten Golfstrom beträgt die Wassertemperatur im Winter ca. 18 Grad und im Sommer ca. 23 Grad. Jede der neun Inseln hat mindestens einen Hafen, auch für Frachtschiffe und alle Inseln haben einen Flughafen. Die immergrünen Blumeninseln sind sehr gut erschlossen, ungewohnt gastfreundlich und aufgeschlossen, besonders auf Pico. Es wird portugiesisch und englisch gesprochen.
Die Azoren - sind die Nummer 2 unter den Inselparadiesen der Erde. Wegweiser ins Paradies - Trauminseln auf dem Prüfstand: Eine Fachjury hat 111 der beliebtesten Insel-Reiseziele bewertet - mit überraschenden Ergebnissen. Nicht die vermeintlichen Traumziele liegen im Ranking vorn, sondern vordergründig unscheinbaren Paradiese. Ausbruch aus dem Alltag, Ruhe vom Großstadttrubel und traumhafte Landschaften: Allein der Gedanke an einen Urlaub auf der Insel, an einsame Palmenstrände und unberührte Natur reicht für viele aus, um stundenlange Fernweh-Attacken auszulösen. Entsprechend groß ist die Nachfrage in den Reisebüros. Doch manche Trauminsel wird zu Tode geliebt, der hohe Besucheransturm kann eine Gefahr darstellen: Viele Inseln verändern sich und drohen, ihre Einzigartigkeit aufgrund der Überlastung zu verlieren.
Das amerikanische Magazin "National Geographic Traveller" hat sich mit Hilfe einer Jury aus 522 Tourismusforschern, Geografen, Reisefotografen und Journalisten auf die Suche nach den letzten echten Paradiesen der Erde gemacht – Inseln, die ihren ursprünglichen Charme und ihre Traditionen bewahren konnten und eine nachhaltige Tourismusentwicklung betreiben. In Zusammenarbeit mit der George Washington University in Washington D.C. erstellte das Magazin eine einzigartig umfangreiche Studie über insgesamt 111 Inseln.Sechs Kriterien spielten für die Bewertung eine Rolle: ökologische und ökonomische Entwicklung, soziale und kulturelle Integrität, der Zustand von historischen und archäologischen Stätten, der ästhetische Gesamteindruck, die Qualität des Tourismusmanagement sowie die Aussichten für die Zukunft. Deshalb sind es nicht die klassischen Hochglanzkatalog-Inselziele wie die Malediven, Tahiti oder die Kanaren, die auf den Top-Rängen landeten. Die ersten drei Plätze belegten Reiseziele, die nicht für sommerliche Temperaturen oder Spitzenstrände stehen, aber dank überschaubarer Besucherströme ihre eigenen Traditionen erhalten haben:
Mit den Färöer-Inseln, den Azoren und den Lofoten schafften es drei Europäer aufs Siegertreppchen, die allesamt für häufige Regenfälle bekannt sind. Das schreckt trotz atemberaubender Natur viele Touristen ab, daher war es für diese Inseln leichter, ihre kulturellen Eigenheiten zu erhalten.Auf den unteren Plätzen dagegen landeten mit Ibiza, Phuket und Oahu (Hawaii) einige besonders beliebte Inseln, weil die Juroren riesige Touristenburgen und eine starke Dominanz ausländischer Investoren negativ bewerteten. Einer der Juroren bezeichnete Ibiza als "Kolonie für britische Raver", Phuket wurde zum "Planungsdesaster" gekürt.
Quelle: National Geographic Traveller Zitat aus Spiegel Online
Im Yachtclub von Sevilla lernte ich John aus Vancouver kennen. Er schwärmte von den Azoren, auf denen er während seiner Atlantiküberquerung Station gemacht hatte. Er erzählte von riesigen Vulkanen mit ihren geheimnisvollen Kratern, vom Pico, einem der schönsten Berge, welcher die Wolken überragt. Nachdem er mir auch noch ein Foto der Wasserfälle von Flores gezeigt hatte, verfolgte mich der Wunsch, diese Inseln zu besuchen, bis in meine Träume…Nach dem Wunsch kam die Planung. Ausgerüstet mit den Monatskarten für den Nordatlantik, sowie portugiesischen und englischen Seekarten, vertiefte ich mich in die spärliche Literatur, die es über die Azoren zu kaufen gab. Als inhaltlich aussagekräftiger erwiesen sich die Reiseberichte der „Trans Ocean Segler“, die bei ihren Weltumseglungen die Azoren besucht hatten. Ihre Begeisterung zeigte sich in Beschreibungen wie „die neun Blumentöpfe des Atlantik“ oder in Danksagungen für die unvergleichliche Gastfreundschaft der Azorianer. Gleichzeitig verwiesen sie jedoch auch auf die Schwierigkeit der Häfen und Ankerplätze.
Nur Horta auf Faial, Angra do Heroismo auf Terceira und die Hauptstadt Ponta Delgada auf Sao Miguel schienen sichere Häfen zu haben. Zwar besitze jede Insel, so die erfahrenen Seglerkollegen, wenigstens eine Mole, doch wenn der Wind von der offenen See in den Hafen stehe, könne dies sehr schnell zu einer tödlichen Falle für eine kleine Yacht werden. Ich nahm die Warnung ernst. Ich rüstete meine „Swan of Bonn“ zusätzlich mit Kurzwellensender, Radar, Wetterkartenschreiber, Windgenerator und Solarzellen aus. Anfang Mai war es dann soweit. Als sich die seit zehn Tagen herrschenden stürmischen Westwinde in der Straße von Gibraltar in eine frische Brise aus Nordost verwandelten, verließ ich bei Sonnenaufgang den schützenden Hafen von Sotogrande. Ich segelte nonstop nach Porta Santo, einer kleinen Nachbarinsel von Madeira. In Porto Santo fielen mir zuerst die zahlreichen Kunstwerke der Segler an den Molenwänden auf. Da jeder Segler sein Boot liebt, war es auch für mich ein erwärmender Gedanke, meine „Swan of Bonn“ an diesen Mauern verewigt zu sehen. Nach einem mehrtägigen Aufenthalt segelte ich weiter Richtung Azoren, ohne zu ahnen, dass diese Inseln für die nächsten beiden Jahre meine Heimat sein sollten.
Das Wenige, das ich im Vorfeld über die Inselgruppe gelesen hatte, war nichts zu dem, was ich selbst erlebte und was mir die Bewohner erzählten. Die Inseln blieben, nicht zuletzt aufgrund ihrer geographischen Lage, lange Zeit unentdeckt. So schrieb ich vor genau 20 Jahren, nicht ahnend, dass die Azoren, besonders Pico, zu den Lieblingsplätzen meiner 18 jährigen Segelreise wurden und dass ich Heute, das heißt 20 Jahre später meinen Alterssitz in Piedade auf Pico plane.
Peter J. Orth
http://www.azoren.at/